BLPR-Frühjahrsakademie: Professionelle Pflege zukunftsfähig gestalten

Berufliche Pflege als Baustein einer funktionierenden Gesundheitsversorgung immer wichtiger / Löst Migration das Problem Fachkräftemangel in der Pflege?

München, 24. Februar 2017 – Die traditionelle Frühjahrsakademie des Bayerischen Landespflegerats (BLPR) widmete sich in diesem Jahr dem Thema ‚Professionelle Pflege zukunftsfähig gestalten‘. Dabei standen zentrale Fragen zur Zukunft des Gesundheitswesens im Fokus: Wie kann die professionelle Pflege zu einer tragfähigen und gesicherten Gesundheitsversorgung beitragen und sie mitgestalten? Welcher Institutionen bedarf es, um selbstbestimmt die eigene Profession weiterzuentwickeln? Welche Mittel stehen der Pflege zur Verfügung, um effiziente Problemlösungen anbieten zu können? Bedarf es spezieller Kompetenzen der Berufsgruppe, um den anstehenden Herausforderungen zu begegnen? Gibt es aktuelle Entwicklungen, von denen die Pflege profitieren kann?

Mit der diesjährigen Frühjahrsakademie signalisierte der BLPR erneut, dass die professionelle Pflege in Bayern bereit ist, ihre Expertise einzubringen und Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit der eigenen Profession zu übernehmen. Damit verbindet sich die klare Forderung, von allen Beteiligten im Gesundheitswesen als gleichberechtigter Partner akzeptiert zu werden. „Die professionelle Pflege wird als Baustein einer intakten Gesundheitsversorgung zukünftig immer wichtiger werden. Dem sollte auch in der politischen Entscheidungsfindung Rechnung getragen werden. Wir haben verstanden, dass es dazu immer wieder proaktiver Impulse von unserer Seite bedarf“, stellt Generaloberin Edith Dürr, Vorsitzende des BLPR und der Schwesternschaft München vom BRK e.V., fest. „Die Themen unserer Frühjahrsakademie zeigen klar, dass die Pflege sich längst mit den Problemen auseinandersetzt, nicht nur mit den systembedingten Herausforderungen, sondern auch mit jenen des beruflichen Alltags, die in der Betrachtung von außen allzu oft nicht berücksichtigt werden. Wenn beispielsweise vom Fachkräftemangel die Rede ist, heißt es nicht selten, die Migrationswellen der letzten beiden Jahre seien die Lösung des Problems. Wir aber betrachten auch diese Frage durchaus mehrdimensional, so einfach ist es eben nicht, ausländische Pflegekräfte in unser System zu integrieren.“

Daher beschäftigte sich die Podiumsdiskussion der diesjährigen Frühjahrsakademie auch mit dem brisanten Thema ‚Migration und Integration in der Pflege‘. Es diskutierten Schwester Elfriede Retzer, Schulleitung der Pflegeschulen am Klinikum Dritter Orden in München, Martin Wilhelm von der Stabsstelle Pflegepersonalakquise am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Rubina Doglod, Gesundheits- und Krankenpflegerin am Klinikum Bogenhausen, Sinje Hansen, Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie Fachkrankenpflegerin für Anästhesie- und Intensivpflege vom Deutschen Herzzentrum, München, und Beate Widmann, Direktorin der Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege des Bildungszentrums Diakonissen in Linz.

Ausgewählte Statements der Diskussionsteilnehmer finden Sie hier.