BLPR sieht vorgelegten Gesetzesentwurf zur Reform und Weiterentwicklung der Vereinigung der Pflegenden in Bayern lediglich als ersten zaghaften Schritt

München, 29. Januar 2024 – Der Bayerische Landespflegerat (BLPR) begrüßt ersten Reformschritt zur Weiterentwicklung einer Selbstverwaltungsstruktur, sieht die Anschlussfähigkeit des Bayerischen Sonderweges aber weiter kritisch.

Die Vorsitzende des BLPR Generaloberin Edith Dürr erklärt: „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass der Gesetzgeber in Bayern endlich die Reform und Weiterentwicklung der „Vereinigung der Pflegenden in Bayern“ (VdPB) auf seine Agenda gesetzt hat. Der jetzt vorliegende Gesetzesentwurf kann allerdings nur ein erster Schritt sein.“

In seiner Stellungnahme zur Verbändeanhörung weist der BLPR auf die nach wie vor bestehenden gravierenden Lücken in der Konzeption der VdPB hin, die auch mit den vorgelegten gesetzlichen Änderungen zu keiner unabhängigen, berufsständischen Selbstverwaltung führen.

Mit der geplanten Pflichtregistrierung und damit der Etablierung eines gesamtheitlichen und aussagekräftigen Berufsregisters wird eine langjährige zentrale Forderung des BLPR erfüllt. Die Gesetzesbegründung macht noch einmal deutlich: Auf Grund der weiterbestehenden freiwilligen Mitgliedschaft kann die VdPB trotzdem weiterhin keine umfassende Repräsentanz- und Legitimationswirkung für die gesamte Berufsgruppe entfalten. Losgelöst von einer verpflichtenden Mitgliedschaft wird damit lediglich der Fachkräftemangel bestätigt.

Zwar soll ein gesetzlicher Auftrag zur Erarbeitung einer Berufs- und Weiterbildungsordnung erteilt werden, aber nur im Rahmen einer fachlichen Zuarbeit an das zuständige Ministerium. Darüber hinaus bleibt es bei der abhängigen und damit unsicheren Finanzierung durch den Staatshaushalt.

Dürr betont: „Das stückchenweise Hinzufügen „kammerähnlicher Elemente“, wie beispielsweise einer Pflichtregistrierung, ändert wenig an der weiter bestehenden, fehlenden Anschlussfähigkeit. Gleichzeitig weisen die gesetzlichen Entwicklungen zur pflegerischen Berufsausübung (Pflegekompetenzgesetz) auf die dringende Notwendigkeit hin, gerade auch in Bayern eine echte und im Heilberufe-Kammergesetz verortete Selbstverwaltung zu schaffen.“

Abschließend fügt Generaloberin Dürr hinzu: „Gerade im Hinblick auf die immensen Herausforderungen bei der qualitativen Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel und dem sich zuspitzenden Pflegepersonalmangel braucht es den politischen Willen, um perspektivisch eine autonome berufliche Selbstverwaltungsorganisation – analog zu einer Pflegekammer- auch in Bayern zu etablieren.“

Der Bayerische Landespflegerat wird den Reform- und Weiterentwicklungsprozess der VdPB weiterhin eng begleiten.

BLPR-Jahresakademie: 75 Jahre Berufspolitik für die Pflegeprofession

München, 20. September 2023 – Bei der Jahresakademie des Bayerischen Landespflegerats (BLPR) unter dem Motto „Wahl – Leistung – Profession Pflege“ hat der Zusammenschluss von 14 Berufsverbänden nicht nur sein 75-jähriges Bestehen begangen, sondern zudem Handlungsautonomie für Pflegefachpersonen gefordert. Die Podiumsdiskussion mit Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek thematisierte erforderliche Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Gesundheitspolitik.

Generaloberin Edith Dürr, Vorsitzende des BLPR und der Schwesternschaft München vom BRK e.V., begrüßte am Montag zahlreiche Teilnehmende im Bayerischen Landtag: „Man könnte meinen, wir befänden uns in einer permanenten Wiederholungsschleife, denn die Themen und Herausforderungen im Pflegeberuf sind nahezu unverändert“, so Dürr in ihrer Begrüßung. „Notzustände in Krankenhäusern und Schwesternmangel, wie es bei der Gründung des BLPR im Jahr 1948 hieß – die wiederkehrenden Krisen aufgrund personeller, struktureller oder finanzieller Defizite sind eine augenfällige Konstante“, betont sie angesichts eines immer größer werdenden Spannungsfelds zwischen Machbarkeit, ethischer Verantwortung und ökonomischer Realität. „Der Pflegeberuf hat ein Attraktivitätsproblem, mag er auch sinnstiftend und sinnerfüllend sein.“ Für MdL Karl Freller stellt Pflege heute die größte gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar. In seinem Grußwort benannte der Vizepräsident des Bayerischen Landtags Pflege nicht nur als systemrelevant, sondern als systemimmanent. Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, überbrachte ihre Glückwünsche zum Jubiläum in einer Videobotschaft und betonte die Notwendigkeit einer bayerischen Landespflegekammer zur Durchsetzung der Berufsautonomie.

Konfrontiert mit demografischem und technologischem Wandel, Globalisierung und Klimafolgen und einer politisch gewollten Ambulantisierung entwickelten die Referent:innen Zukunftsvisionen einer bedarfsgerechten Weiterentwicklung pflegerischer Versorgung. Prof. Dr. Melanie Messer sieht dabei ein deutliches Ungleichgewicht zwischen Bedarf und Kapazität und befürwortet neben intensiverer multiprofessioneller Zusammenarbeit besonders die Stärkung der universitären Pflegewissenschaft. Pflege ist mit 1,4 Millionen Beschäftigten die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen. Die Pflegewissenschaftlerin fordert daher die Übernahme zentraler Aufgaben auch in Gesundheitsförderung und Prävention. Die Zukunft der Pflege sieht Prof. Dr. phil. Claudia Winter in den Pflegeschulen, fordert jedoch Entwicklungsmaßnahmen wie Qualitätstableaus, externe Evaluationen und wissenschaftlich begleitete Projekte für die Pflegepraxis. Für Lena Heyelmann ist Empowerment einer der Faktoren, um in der Pflegepraxis die Berufszufriedenheit zu fördern. Die Direktorin Pflege und Erziehung am kbo-Heckerscher-Klinikum setzt darauf, die Selbstbestimmung ihrer Mitarbeitenden durch Freiräume, Wissen und Expertise zu fördern. Prof. Dr. phil. Manfred Hülsken-Giesler hingegen befasst sich mit technologischen Aspekten und stellte sein Begleitprojekt „Robotische System in der Pflege“ vor. Unter dem Eindruck seiner Vorredner:innen resümiert er, die Zukunft der Pflege sei zugleich die Zukunft der Gesellschaft.

Bei der Podiumsdiskussion unter dem Titel „Aufbruch in eine neue Ära! Welche politischen Rahmenbedingungen brauchen wir für eine zukunftsfähige Gesundheitspolitik?“ definierte Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek den Fachkräftemangel als zentrales Problem. „Wo gewinnen wir Pflegende, wie können wir den Beruf attraktiver machen?“, so der bayerische Minister. Generaloberin Dürr fordert dafür einen Systemwechsel mit mehr Handlungsautonomie und einer selbstständigen Heilkundeausübung. „Um das zu erreichen, brauchen wir eine starke Selbstverwaltung“, mahnt sie. Beim Stellenwert der Praxisanleitung für die Ausbildungsqualität und die anschließende Berufsverweildauer zeigen sich die Diskutanten einig. Silke Weber wünscht sich Perspektiven für die jungen Kolleg:innen und bedauert, dass es in Bayern und Baden-Württemberg keinen Bildungsurlaub für Berufsangehörige gibt. Die Delegierte Junge Pflege des DBfK fordert Unterstützung für berufspolitisches Engagement. Holetschek notierte sich diesen Hinweis und verwies parallel auf verschiedene politische Initiativen wie Akademisierungsförderung, Beschleunigung von Anerkennungsverfahren, Modelle zum Bürokratieabbau und die bayerische Bundesratsinitiative für ein Förderprogramm, mit dem Kommunen und Träger von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen bei der Bereitstellung von Wohnraum für Beschäftigte in der Pflege unterstützt werden sollen.

Generaloberin Dürr bedankte sich abschließend bei Alfred Stockinger (Pflegedirektor Universitätsklinikum Regensburg) und bei Dr. Marliese Biederbeck (Vorstand BLPR, Geschäftsführerin DBfK Südost e.V.) für die Moderation und schloss mit einem Appell: „Stellen Sie sich aktiv den Herausforderungen, informieren Sie die Kolleg:innen über unsere Anliegen und nehmen Sie Verantwortung als systemimmanente Pflegeexperten wahr!“ Die BLPR-Vorsitzende kündigte die Veröffentlichung von Wahlprüfsteinen an, u.a. zu Themen wie Personalsituation, Personalbemessungsinstrumente oder Situation der Lehrenden. Die Antworten der bayerischen Parteien zu den drängenden Fragen werden demnächst auf der Webseite des BLPR zu lesen sein.

BLPR fordert am Internationalen Tag der Pflegenden eine „Revolution of Nursing“

München, 12. Mai 2023 – Zum International Nursing Day in diesem Jahr fordert der Bayerische Landespflegerat (BLPR) deutlich mehr politische Anstrengungen zur Stärkung der Profession Pflege. Die Verbände weisen mit Nachdruck auf die Schlüsselrolle von Pflegefachpersonen für die Gesundheitsversorgung hin.

Generaloberin Edith Dürr, Vorsitzende des BLPR und der Schwesternschaft München vom BRK e.V., stellt fest: „Nach drei Jahren weltweiter Pandemie und der anhaltend brisanten Personalproblematik steht die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung vor immensen Herausforderungen. Ohne eine spürbare Stärkung der Handlungsautonomie beruflich Pflegender werden diese Herausforderungen weder jetzt noch in Zukunft stemmbar sein.“

In der derzeitigen Debatte um die Reform der Krankenhausversorgung kommt die professionelle Pflege viel zu kurz. Der Abbau von bestehenden Akutversorgungsstrukturen zieht eine Reduzierung von Pflegeschulen mit sich, da traditionell Ausbildungsstätten häufig an Krankenhäusern angesiedelt sind. „Der kalkulierte Verlust von Aus- und Weiterbildungskapazitäten ist mit dem Hinweis auf die aktuelle Situation in den Pflegeberufen nicht hinnehmbar“, sagt Dürr. Die Empfehlung der Krankenhaus-Kommission sieht u. a. Level-Ii-Kliniken vor, die integriert-ambulant-stationäre Versorgung anbieten und von qualifizierten Pflegefachpersonen geleitet werden sollen. „Diese Expert:innen stehen auf dem Markt aber nur dann zur Verfügung, wenn der Ausbau und die Förderung der akademischen Pflegebildungsstrukturen ganz oben auf die politische Agenda gesetzt werden“, ergänzt Generaloberin Dürr. Darüber hinaus muss das Thema „Heilkundeübertragung“ im Rahmen der Krankenhausstrukturreform mit Hochdruck vorangetrieben und auf den stationären Bereich ausgeweitet werden.

Generaloberin Edith Dürr fordert: „Wir brauchen eine Revolution! Die Profession Pflege als zentraler und unersetzbarer Bestandteil der Daseinsvorsorge muss einen Platz in der ersten Reihe in den gesundheitspolitischen Debatten bekommen.“

Die BLPR Vorsitzende verweist auf das Motto des International Council of Nurses zum heutigen Gedenktag „Our Nurses. Our Future“ und mahnt, auch mit Blick auf die bayerischen Landtagswahlen im Oktober, „ohne Stärkung der Pflegeberufe ist die Zukunft der Gesundheitsversorgung nicht gesichert“.

Bekommt die Pflege in Bayern endlich eine echte Selbstverwaltung? Landespflegerat und Landes-Dekanekonferenz Pflegewissenschaft sehen im gemeinsamen Eckpunktepapier des Reformausschusses einen ersten Schritt

München 30. März 2023 – Der Bayerische Landespflegerat (BLPR), die Landes-Dekanekonferenz Pflegewissenschaft und die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) beteiligen sich auf Einladung von Klaus Holetschek, Bayerns Staatsminister für Gesundheit und Pflege, an einem Ausschuss zur Reform der VdPB, der jetzt ein gemeinsames Eckpunktepapier vorgelegt hat.

Die Vorsitzende des Bayerischen Landespflegerats, Generaloberin Edith Dürr, erklärt hierzu: „Wir sehen es als wichtiges und richtiges Signal, dass Staatsminister Klaus Holetschek die Selbstverwaltung der Profession Pflege in Bayern erneut auf die Agenda gesetzt hat.“

Grundlage bildet das vom Gesundheits- und Pflegeministerium (StMGP) in Auftrag gegebene Gutachten von Kienbaum Consultants zur Evaluation der VdPB vom Mai 2022. Die Gutachter konstatieren darin eine zu geringe Wirksamkeit der bestehenden Organisation. Wenig überrascht zeigt sich die Vorsitzende des BLPR von diesem Ergebnis: „Auf den notwendigen Veränderungsbedarf haben wir seit der Gründung der VdPB in aller Deutlichkeit hingewiesen. Das Pflegendenvereinigungsgesetz (PfleVG) wurde 2017 gegen den Rat des BLPR und der Landes-Dekanekonferenz Pflegewissenschaft durchgesetzt und damit ein Sonderweg beschritten.“ Hauptkritikpunkt des Gutachtens ist u. a. die fehlende bundesweite Anschlussfähigkeit an bestehende Selbstverwaltungsorganisationen der Profession Pflege.

Unter Mitwirkung der Berufsverbände im BLPR, der Landes-Dekanekonferenz Pflegewissenschaft und der VdPB ist mit dem Anstoß des Reformprozesses ein erster Schritt getan. Das nun vorliegende Eckpunktepapier ist ein Kompromiss im intensiven Ringen um eine zukunftsfähige Lösung. Generaloberin Dürr, Vorsitzende des BLPR, erklärt weiter: „Angesichts der besorgniserregenden Situation im Pflegeberuf können wir uns eine Organisation mit geringer Wirkkraft schlichtweg nicht leisten. Hier braucht es den erklärten politischen Willen, den Weg für eine echte, starke und unabhängige Selbstverwaltungsstruktur für die professionelle Pflege in Bayern frei zu machen.“

Das Signal aus der berufsverbandlichen und pflegewissenschaftlichen Vertretung der Pflege ist mehr als deutlich: Die Landes-Dekanekonferenz Pflegewissenschaft in Bayern und der BLPR sprechen sich für eine anschlussfähige und unabhängige Selbstverwaltung der professionell Pflegenden mit – perspektivisch – verpflichtender Mitgliedschaft und unabhängiger Finanzierung aus und werden die weiteren Veränderungsschritte über den Reformausschuss aktiv und konstruktiv begleiten. Laut Eckpunktepapier berät der unabhängige Reformausschusses den Bayerischen Landtag und die Bayerische Staatsregierung im Rahmen der empfohlenen Novellierung des PfleVG. Daran anschließend wird eine strukturelle Verankerung als Gesetzesnovellierungskommission dringend empfohlen.

Abschließend appelliert Generaloberin Dürr an die politisch Verantwortlichen: „Berufsständische Selbstverwaltung ist ein elementarer Baustein von Professionalisierung. Bayern möchte ein Land für fortschrittliche Pflegepolitik sein. Nehmen Sie die Empfehlungen zur Reform des Pflegendenvereinigungsgesetzes auf, stellen Sie jetzt die richtigen Weichen zur Stärkung der Rolle professioneller Pflege im Feld der Akteure im Gesundheitswesen.“

BRLP macht am Tag der Pflegenden auf drohenden Kollaps des Gesundheitswesens aufmerksam

München, 12. Mai 2022 – Am Internationalen Tag der Pflegenden warnt der Bayerische Landespflegerat (BLPR) vor einer maximalen Versorgungskrise in der Pflege und appelliert eindringlich an Politik und Gesellschaft, einen durchgreifenden Systemwechsel in die Wege zu leiten. Generaloberin Edith Dürr, Vorsitzende des Bayerischen Landespflegerats (BLPR), nimmt den Geburtstag der britischen Pflegepionierin Florence Nightingale zum Anlass, um auf den drohenden Kollaps im deutschen Gesundheitswesen hinzuweisen.

„Wir brauchen keine weiteren Studien zum Fachkräftemangel oder Prognosen über die Zuspitzung der bestehenden Misere“, erklärt Dürr am Tag der Pflege und fügt hinzu: „Wir steuern auf eine Katastrophe zu, die nur durch eine tiefgreifende Strukturreform des Gesundheitswesens aufgehalten werden kann.“ Nach zwei Jahren Pandemie sieht die BLPR-Vorsitzende die Pflegeprofession am Rande der Erschöpfung. Sie fordert endlich eine Umsetzung der in Aussicht gestellten Verbesserungen, unter anderem verbindliche Pflegepersonalschlüssel und Steuererleichterungen, um Pflegefachkräfte im Beruf halten und dringend benötigte Nachwuchskräfte gewinnen zu können. Für wirklich zukunftsfähige und zukunftssichernde Lösungen müssen Expert:innen aller Professionen gleichberechtig am Tisch sitzen. „Die von Bundesgesundheitsminister Lauterbach ins Leben gerufene ‚Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung‘ greift viel zu kurz“, sagt Dürr und verlangt eine multidisziplinäre Regierungskommission für den Systemwechsel im Gesundheitswesen.

Die finanzielle Situation sei angespannt aufgrund der Pandemie und des Ukrainekriegs. „Doch auch Mitte des 19. Jahrhunderts gab es grundlegende sozialökonomische Umwälzungen“, gibt Dürr zu bedenken. Am Tag der Pflege am 12. Mai jährt sich der Geburtstag der britischen Krankenschwester Florence Nightingale (1820-1910), die als Begründerin und Pionierin der modernen Krankenpflege gilt. Ihre Forderungen nach einer grundlegenden Umstrukturierung des Militär-Sanitätswesens wurden erst erhört, als sie die katastrophalen Zustände bei der Versorgung britischer Kriegsverletzter im Krimkrieg (1853–1856) öffentlich gemacht hatte. „Florence Nightingale würde heute in den wichtigen Fachgremien mit am Tisch sitzen“, ist die BLPR-Vorsitzende überzeugt. „Offensichtlich haben Politik und Gesellschaft 170 Jahre später in Deutschland noch immer nicht verstanden, welchen Stellenwert Pflege für das Gemeinwohl hat.“ Generaloberin Dürr ist nicht gewillt, in ihren Bemühungen nachzulassen und vergleicht die Weiterentwicklung der Pflegeprofession mit der Bewegung von Kontinentalplatten: „Während die Kräfte im Erdinnern gewaltig sind, sind die Bewegungen an der Oberfläche gering. Wir haben jedoch keine Jahrmillionen mehr, um ein Gebirge, sprich die Gesundheitsstrukturreform, entstehen zu lassen. Wir müssen jetzt handeln!“

Stellungnahme zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht

Am 10. Dezember 2021 hat der Bundestag den Änderungen im Infektionsschutzgesetz zugestimmt und eine befristete einrichtungsbezogenen Impflicht beschlossen. Vor dem Hintergrund des geplanten Inkrafttretens am 15. März 2022 und der sich daraus ergebenen Diskussion gibt der BLPR folgende Stellungnahme ab.

Wir begrüßen es ausdrücklich, dass nach wochenlanger Unklarheit und einer Vielzahl an offenen Fragen Staatsminister Klaus Holetschek (StMGP) am 1. März 2022 ein konkretes Umsetzungs-Konzept vorgelegt hat. Somit stehen den Einrichtungen des Gesundheitswesens jetzt rechtssichere, nachvollziehbare und einheitliche Handlungsanweisungen zur Verfügung.

Die öffentliche und politische Diskussion der vergangenen Monate hat vordringlich zwei Perspektiven deutlich gemacht, auf die wir unseren Fokus richten möchten: Zum einen die, vor allem mediale, Fixierung auf die Berufsgruppe Pflege und zum anderen die Sorge um eine Versorgungssicherstellung von Menschen mit Pflegebedarf.

Die Situation in den pflegerischen Versorgungssettings hat durch die Pandemie eine zusätzliche Verschärfung bezogen auf die Personalfrage erfahren. Der Pflegepersonalmangel hat sich über viele Jahre quasi gefestigt und ist zur offensichtlichsten Schwachstelle unseres Gesundheitssystems geworden.
Die zumeist negative öffentliche Berichterstattung konzentriert sich auf die pflegerische Berufsgruppe und suggeriert so, dass es sich eben doch um eine berufsgruppenbezogene Impfpflicht handelt. Es ist faktisch falsch, dass die Pflegeberufe im Zusammenhang mit einer Impfquote das Problem sind. Laut Umfragen sind im Bereich der Krankenhäuser über 90 % der Pflegekräfte – freiwillig! – geimpft. Für den Bereich der stationären und ambulanten Langzeitpflege wird eine etwas niedrigere Impfquote angenommen. Ungeimpfte Mitarbeitende sind berufsgruppenübergreifend vorhanden und mitnichten auf eine bestimmte Berufsgruppe konzentriert. Dies verdeutlicht das hohe Verantwortungsbewusstsein der professionell Pflegenden zum Schutz vulnerabler Personengruppen im Vergleich zu einer Impfquote von 75% (Stand 03.03.22) in der Gesamtbevölkerung .
Wir vermissen in der medialen Darstellung einen fairen und respektvollen Umgang mit der Berufsgruppe, die in der Pandemie einen überaus großen Anteil der Last für die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems getragen hat und weiterhin trägt.

Wir weisen mit großer Sorge darauf hin, dass die Bereitschaft weiterhin professionelle Pflege zu leisten innerhalb der Berufsgruppe deutlich sinkt. Gleichzeitig sind keine Personalreserven in den Gesundheitsberufen vorhanden. Die noch im System verbliebenen professionell Pflegenden bewegen sich in einem fortdauernden Spannungsfeld zwischen der sich zuspitzenden Personalmangelsituation, schwierigen Arbeitsbedingungen und ihrem dadurch bedrohten beruflichen Selbstverständnis einerseits und den hohen gesellschaftlichen Erwartungen andererseits .

Expert*innen gehen davon aus, dass nach der aktuellen Omikron-Welle weitere Virusvarianten mit noch weitestgehend unklarer Infektiosität folgen werden. Vor diesem Hintergrund ist die Politik gefordert, eine allgemeine Impfpflicht schnellstmöglich auf den Weg zu bringen, um die noch bestehende Immunitätslücke in der Bevölkerung zu schließen. Laut ExpertInnenrat der Bundesregierung ist das Erreichen eines postpandemischen Zustands mit dem Erreichen einer hohen Impfquote der Bevölkerung verbunden.

Zentrale Forderungen des BLPR sind demzufolge:

  • Der Schutz vulnerabler Menschen die auf professionelle Pflege angewiesen sind ist zentral und nicht nur eine Frage des Impfstatus der Versorgenden, sondern auch eine Frage des Vorhandenseins von ausreichend und ausreichend qualifiziertem Personal. Wir verweisen mit Sorge auf eine drohende Versorgungskrise.
  • Perspektivisch sind zum jetzigen Zeitpunkt dringend Regelungen des Gesetzgebers auf der Bundesebene zu treffen, damit eine verbindliche und allgemeine Impfpflicht auf den Weg gebracht werden kann. Zum einen gilt es die außerhalb des institutionellen Versorgungssystems lebenden vulnerablen Personengruppe zu schützen und zum anderen muss eine weitere Überlastung der im Gesundheitssystem Tätigen vor dem kommenden Herbst/Winter verhindert werden. Die Bekämpfung der Pandemie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und keinesfalls die einiger weniger Berufsgruppen. Mitarbeitende im Gesundheitswesen, die auf Grund einer verpflichtenden Impfung ein Berufsverbot erhalten oder einen Berufswechsel vollziehen, sind kaum zu ersetzen.
  • Um weiterhin eine adäquate pflegerische Versorgung gewährleisten zu können, muss der Berufsgruppe Pflege seitens der Politik und Gesellschaft dieser Aufgaben- und Verantwortungsbereich auch selbstverantwortlich zugestanden und übertragen werden. Die gesellschaftliche und politische Anerkennung professioneller Pflege und der Pflegefachpersonen muss über die Covid-19-Pandemie hinauswirken. Nicht einmalige Bonuszahlungen, sondern langfristige finanzielle, soziale, gesellschaftliche und interprofessionelle Anerkennung sind gefordert.

München am 8. März 2022

Stellungnahme zum Download

 

BLPR nimmt Stellung zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht

Bayerischer Landespflegerat begrüßt Holetscheks einrichtungsbezogenes Impf-Konzept, fordert jedoch allgemeine Impfpflicht

München, 8. März 2022 – Vor dem geplanten Inkrafttreten der befristeten einrichtungsgezogenen Impfpflicht begrüßt der Landespflegerat (BLPR) das konkrete, stufenweise Umsetzungs-Konzept von Staatsminister Klaus Holetschek. Der Berufsverband fordert jedoch in seiner Stellungnahme perspektivisch eine verbindliche und allgemeine Impfpflicht, um die Bevölkerung zu schützen und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern.

Generaloberin Edith Dürr, Vorsitzende des Bayerischen Landespflegerats (BLPR), lehnt angesichts der im Dezember 2021 vom Bundestag beschlossenen einrichtungsbezogenen Impfpflicht eine auf Berufsgruppen fokussierte Pflicht ab. Sie begrüßt jedoch ausdrücklich, dass das Bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium jetzt, Anfang März, nachvollziehbare und einheitliche Handlungsanweisungen vorgelegt hat. Mit Sorge sieht sie dennoch die mediale Fixierung auf die Berufsgruppe „Die öffentliche Berichterstattung suggeriert, dass die Pflegeberufe das Problem wären. Im Gegensatz zur Gesamtbevölkerung haben sich über 90 Prozent der Pflegekräfte in den Kliniken freiwillig impfen lassen. Ein klares Zeichen für das hohe Verantwortungsbewusstsein der professionell Pflegenden zum Schutz vulnerabler Personengruppen.“ In Anbetracht der Immunitätslücke in der Bevölkerung mit einer Impfquote von lediglich 75 Prozent warnt sie davor, den Gesundheitsberufen den Schwarzen Peter zuzuschieben.
„Wir haben, zusätzlich verschärft durch die Pandemie und den wenig wertschätzenden Umgang mit den Pflegeberufen, keine Personalreserven mehr. Die Bereitschaft, unter solchen Bedingungen weiterhin professionelle Pflege zu leisten, sinkt deutlich“, so Generaloberin Dürr. „Die andauernde Personalmangelsituation in Kombination mit einer berufsgruppengezogenen Impfpflicht stellt eine ernste Gefahr für die ausreichende Versorgung der Bevölkerung dar. Vor dem Hintergrund weiterer, prognostizierter Virusvarianten mit unklarer Infektiosität ist die Bekämpfung der Pandemie eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“ Der BLPR fordert daher von der Politik eine verbindliche und vor allem allgemeine Impfpflicht. „Der Schutz vulnerabler Menschen, die auf professionelle Pflege angewiesen sind, ist nicht nur eine Frage des Impfstatus der Versorgenden, sondern auch eine Frage des Vorhandenseins von ausreichend qualifiziertem Personal“, betont Dürr und fordert ausdrücklich langfristige finanzielle, soziale, gesellschaftliche und interprofessionelle Anerkennung.

Lesen Sie die gesamte Stellungnahme hier

BLPR-Jahresakademie: Verbände fordern eine neue Architektur der Pflege mit eigenen Mitgestaltungsmöglichkeiten

München, 26. November 2021 – Bei der virtuellen Jahresakademie des Bayerischen Landespflegerats (BLPR) unter dem Motto „Rahmensetzung – Die neue Architektur der Profession Pflege ausgestalten“ forderten die Referenten einen Paradigmenwechsel in der Pflege mit weitreichenden Verantwortungsübertragungen. Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek befürwortet die Forderungen und spricht sich für eine Stärkung der Pflegeprofession aus.

Generaloberin Edith Dürr, Vorsitzende des BLPR und der Schwesternschaft München vom BRK e.V., begrüßte gestern zahlreiche Teilnehmende, ausnahmsweise nicht im Bayerischen Landtag, sondern online: „Zeitgemäße Architektur reagiert auf aktuelle Anforderungen, wie etwa den Klimawandel. Es wird Zeit, dass Politik und Gesellschaft auf den geänderten, hochkomplexen pflegerischen Versorgungsbedarf reagieren“, so Dürr in ihren einleitenden Worten. „Niemand setzt auf ein einsturzgefährdetes Haus ein neues Dach“, begründete sie den mehr als überfälligen Systemwechsel im Gesundheitswesen. Gesundheitsminister Holetschek würdigte in seiner Video-Botschaft die Leistung der Pflege – auch angesichts von Corona. „Wir müssen gemeinsam das neue Haus bauen. Dazu gehört die Akademisierung der Pflege, um die Attraktivität des Berufs zu steigern und weitere Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen. Pflegekräfte sollten Vorbehalts- sowie heilkundliche Aufgaben übernehmen“, so der bayerische Minister.

Möglichkeiten und Chancen für die Ausgestaltung eines zukunftsfähigen Pflegeberufs sahen die Referent:innen neben der generalistischen, dreijährigen Pflegeausbildung mehrheitlich in den Pflegestudiengängen. „Akademisierung rettet Leben!“, brachte es Prof. Dr. Bernd Reuschenbach, Katholische Stiftungshochschule München, auf den Punkt. Die Notwendigkeit der Stärkung der Pflegeprofession sowohl in der Kurz- als auch der Langzeitpflege untermauerte RD Christian Müller. Der Leiter des Referats Pflegerische Versorgungsstrukturen StMGP sieht angesichts der demografischen Entwicklung in Bayern positive Ansätze in der Generalistik sowie in der Heilkundeübertragung. „Wir erwarten im Jahr 2050 einen Anstieg auf 760.000 Pflegebedürftige. Berufsfelder wie Community Health Nurses können zur Stärkung der häuslichen Pflege und quartiersnaher Angebote beitragen“, erläuterte Müller. Für die Übertragung heilkundlicher Tätigkeiten ist eine gelingende Verknüpfung von Pflege- und Therapieprozess unabdingbar, wie Prof. Dr. Ingrid Darmann-Finck vom Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen in ihrem Vortrag ausführte. Den Vorstoß der Ampelkoalition zur Schaffung eines allgemeinen Heilberufegesetzes bewertete sie als wichtige und richtige Chance. Prof. Dr. Helen Kohlen mahnte in ihrem Referat zur Care-Ethik die grundsätzliche Problemlage des Pflegepersonalmangels an. „Es geht nicht darum, irgendwie die Versorgungslücken zu schließen. Die Versorgung von kranken sowie gebrechlichen, alten Menschen sollte uns auf eine Art und Weise gelingen, die wirklich gut ist“, so die Lehrstuhlinhaberin an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar. Pflegende befinden sich aufgrund der vorherrschenden Rahmenbedingungen hier immer wieder in ethisch-moralischen Dilemmata.

Generaloberin Dürr bedankte sich abschließend bei Rainer Ammende (Vorstand Bayerischer Landespflegerat, Geschäftsbereichsleiter der München Klinik Akademie, München Klinik gGmbH) für die Moderation, bei den Referent:innen für die breit gefächerten Beiträge sowie bei den Teilnehmenden für die rege Beteiligung im Chat. Mit Blick auf die Verantwortlichen in der Politik und Aussagen zur Heilkundeübertragung, die noch immer auf die lange Bank geschoben wird, mahnte sie: „Pflege ist am Limit. Sie schwimmt nicht mehr, sie ist unter Wasser!“ Die BLPR-Vorsitzende appelliert nachdrücklich an alle Entscheidungsträger, die Stimme der Pflege zu hören sowie klare Mitsprache- und Mitentscheidungsrechte einzuräumen. An den eigenen Berufsstand richtet sie die dringende Bitte: „Bleiben Sie dran, bleiben Sie motiviert und vor allem gesund. Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung kann ohne Sie nicht aufrechterhalten werden!“

Wer ist der BLPR?
Der Bayerische Landespflegerat (BLPR) ist ein Zusammenschluss von eigenständigen Berufsverbänden, Schwesternschaften und Berufs- und Pflegeorganisationen zur Förderung der Pflegeberufe. Der BLPR bündelt die berufspolitischen Aktivitäten seiner 16 Mitgliedsverbände, vertritt deren Positionen und Anliegen in der Öffentlichkeit, ist Ansprechpartner für alle landesspezifischen Belange des Profession Pflege, stärkt die politische Durchsetzung und fördert die berufliche Selbstverwaltung.
Wie der Deutsche Pflegerat auf der Bundesebene vertritt der BLPR auf der Länderebene die Pflegeberufe. Der BLPR, als Bayerische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Pflegeberufe BAY.ARGE gegründet, besteht seit über 70 Jahren und ist damit der älteste Landespflegerat.

Information und Kontakt
Bayerischer Landespflegerat (BLPR)
Vorsitzende Frau Generaloberin Edith Dürr
Schwesternschaft München vom BRK e.V.
Rotkreuzplatz 8
80634 München

Mitgliedsverbände:
Berufsverband für Kinderkrankenpflege in Deutschland (BeKD) e.V.
Bundesverband Lehrende Gesundheitsberufe u. Sozialberufe (BLGS) e.V., Landesverband Bayern
Bundesverband Pflegemanagement e.V., LG Bayern
Caritas-Gemeinschaft für Pflege- u. Sozialberufe Bayern e.V.
Deutscher Berufsverband f. Pflegeberufe, DBfK Südost, Bayern-Mitteldeutschland e.V.
Deutscher Pflegeverband e.V.
Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste (DGF) e.V.
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, Landesvertretung Bayern, Sektion Pflege
Evangelische Pflegegemeinschaften
Förderverein zur Gründung einer Pflegekammer in Bayern e.V.
Katholische Pflegegemeinschaften und Pflegeorden
Katholischer Pflegeverband (KPV) e.V.
Landesarbeitsgemeinschaft Bayer. Berufsfachschulen f. Altenpflege (LAG), LG Bayern
Verband Bayer. Heimleiterinnen u. Heimleiter (VBH) e.V.
Verband der Pflegedienstleitungen Psychiatrischer Kliniken Bayern (VdPPsych) e.V.
Verband der PflegedirektorInnen der Universitätsklinika (VPU) e.V.
Verband der Schwesternschaften vom Roten Kreuz in Bayern e.V.

BLPR-Jahresakademie: Verbände diskutieren die neue Architektur der Pflege

München, 23. November 2021 – Die Jahresakademie des Bayerischen Landespflegerats (BLPR) ist in diesem Jahr mit dem Motto „Rahmensetzung – Die neue Architektur der Profession Pflege ausgestalten“ überschrieben. Die Veranstaltung findet erstmals als Online-Konferenz statt.

Am Mittwoch, 24. November, diskutieren Fachleute aus ganz Deutschland zwischen 13 und 16 Uhr über die Möglichkeiten, Chancen und Herausforderungen für die Ausgestaltung eines zukunftsfähigen Pflegeberufs. Im Fokus ihrer Vorträge und Gesprächsrunden sollen unter anderem die Themen Heilkundeübertragung, Relevanz pflegerischer Verantwortung und Personalbedarf angesichts der Demografie stehen.

Der Bayerische Landespflegerat möchte die Jahresakademie insbesondere auch dazu nutzen, ein starkes Signal Richtung politische Verantwortliche zu senden. Generaloberin Edith Dürr, Vorsitzende des BLPR und der Schwesternschaft München vom BRK e.V., erklärt: „Mit der grundständigen Akademisierung in den Pflegeberufen und der Übertragung heilkundlicher Tätigkeiten sind neue Möglichkeiten geschaffen worden. Offensichtlich ist bereits jetzt, dass die Strukturen des aktuellen Gesundheitssystems diese Umsetzung zum Teil behindern. Im Hinblick auf die Konstituierung der neuen Bundesregierung appellieren wir an die Entscheidungsträger, die Profession Pflege in die relevanten Gremien mit einzubeziehen.“

Als Referenten haben diese Expertinnen und Experten ihre Teilnahme bei der Jahresakademie zugesagt: Generaloberin Edith Dürr (Vorsitzende Bayerischer Landespflegerat, Vorsitzende des Verbandes der Schwesternschaften vom Roten Kreuz in Bayern e.V.), Rainer Ammende (Vorstand Bayerischer Landespflegerat, Geschäftsbereichsleiter der München Klinik Akademie, München Klinik gGmbH), Annemarie Fajardo M.Sc. (Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats), Prof. Dr. Bernd Reuschenbach (Katholische Stiftungshochschule München), Prof. Dr. Ingrid Darmann-Finck (Universität Bremen), MDirig Dr. Bernhard Opolony (Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege), MR Johannes Bachhuber (Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege), RD Christian Müller (Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege), Dr. Lena Dorin (Bundesinstitut für Berufsbildung), Prof. Dr. Helen Kohlen (Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar) und Resi Steiner (Klinikverbund Allgäu). Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek wird bei der Veranstaltung ein Grußwort per Videobotschaft sprechen.

Wer ist der BLPR?
Der Bayerische Landespflegerat (BLPR) ist ein Zusammenschluss von eigenständigen Berufsverbänden, Schwesternschaften und Berufs- und Pflegeorganisationen zur Förderung der Pflegeberufe. Der BLPR bündelt die berufspolitischen Aktivitäten seiner 16 Mitgliedsverbände, vertritt deren Positionen und Anliegen in der Öffentlichkeit, ist Ansprechpartner für alle landesspezifischen Belange des Profession Pflege, stärkt die politische Durchsetzung und fördert die berufliche Selbstverwaltung.
Wie der Deutsche Pflegerat auf der Bundesebene vertritt der BLPR auf der Länderebene die Pflegeberufe. Der BLPR, als Bayerische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Pflegeberufe BAY.ARGE gegründet, besteht seit über 70 Jahren und ist damit der älteste Landespflegerat.
Information und Kontakt
Bayerischer Landespflegerat (BLPR)
Vorsitzende Frau Generaloberin Edith Dürr
Schwesternschaft München vom BRK e.V.
Rotkreuzplatz 8
80634 München

Mitgliedsverbände:
Berufsverband für Kinderkrankenpflege in Deutschland (BeKD) e.V.
Bundesverband Lehrende Gesundheitsberufe u. Sozialberufe (BLGS) e.V., Landesverband Bayern
Bundesverband Pflegemanagement e.V., LG Bayern
Caritas-Gemeinschaft für Pflege- u. Sozialberufe Bayern e.V.
Deutscher Berufsverband f. Pflegeberufe, DBfK Südost, Bayern-Mitteldeutschland e.V.
Deutscher Pflegeverband e.V.
Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste (DGF) e.V.
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, Landesvertretung Bayern, Sektion Pflege
Evangelische Pflegegemeinschaften
Förderverein zur Gründung einer Pflegekammer in Bayern e.V.
Katholische Pflegegemeinschaften und Pflegeorden
Katholischer Pflegeverband (KPV) e.V.
Landesarbeitsgemeinschaft Bayer. Berufsfachschulen f. Altenpflege (LAG), LG Bayern
Verband Bayer. Heimleiterinnen u. Heimleiter (VBH) e.V.
Verband der Pflegedienstleitungen Psychiatrischer Kliniken Bayern (VdPPsych) e.V.
Verband der PflegedirektorInnen der Universitätsklinika (VPU) e.V.
Verband der Schwesternschaften vom Roten Kreuz in Bayern e.V.